Sonntag, 23. Juni 2013

...in unsichtbaren Haenden...

Torsten Kriese; aus ''Cajèz Nom-Nari'', Vers I

...und es war so tief, so intensiv,
sodaß es in mir die Hoffnung gebar,
es wuerde so sein,
wie es schon einmal geschah;
genauso, wie es in meinen Erinnerungen war,
diese Nacht zwischen uns, als ich die Zukunft sah.

 


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Die letzten Baeume hatten ihr Sommerkleid dem rauhen Nordwinde ueberlassen, und es begann die Zeit des Nebels ueber dem Lande, ueber den Waeldern, die Zeit, welche mystische und uralte Wesen aus den Wiesen erstehen laeßt und ihnen ausreichend Raum gibt fuer ihr ueberraschendes Possenspiel zwischen den Erdenmenschen- geboren aus einer universellen Sehnsucht zu allen Dingen weit ueber das rational Erklaerbare hinaus...

jene Nebel, welche die Menschen zu toerichten Handlungen verleiten, dort, wo vor dem Nebel gewarnt werden soll mit Bildern, welche durch ebendiese Nebel von Beginn an ja gerade nicht erkannt werden...

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In diesen Tagen geschah es nun, daß die Oberste der Blumendamen spuerte, wie sich ihre Welt veraenderte. So konnte jede scheinbar unbedeutende Begebenheit, bisher nie wahrgenommen, nicht einmal um deren Existenz ahnend, ein moegliches vielleicht gar unumstoeßliches Zeichen bedeuten.


...an jedem Orte- zu jeder Zeit...in ihrer Nacht des Liebesgesanges am Wasser des suedchinesischen Meeres, hatte es begonnen, damals, als sie zum ersten Mal einen Zauber einsetzte, um dessen Wissen sie jungfraeuliches Kind zu nennen war.

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und seitdem….wieder und wieder, unverkennbar die Augen der Katze, dazu die Initialien, ihre Informationen preisgebend, selbst auf den Kopf gestellt oder sie verdreht erblickend....das ganze eingebettet im liebevollen Schnitzwerk des catlab-design....

Egal, wo sie sich befand auf der Weltenkugel, Entfernung zum Catlab und zu Divi-Blasii schien offenbar ohnehin keine Rolle zu spielen, ob auf Flugfeldern am Pacific oder viele tausende Meter ueber der Erde in einer der gigantischen, glaenzenden Maschinen, welche die wundersam wirkenden Gedanken des Menschen zu ersinnen vermoegen...am erfolgreichsten und mit dem groeßten inneren Antriebe, wenn derlei Erfindungen die Ausloeschung einer hoechstmoeglichen Anzahl seiner Artgenossen zum Ziele haben sollen...

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...DAS ZEICHEN...
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...es wiederholte sich, war ein anderes Bild, nein, das gleiche mit der gleichen systematischen Ordnung, leicht abgewandelt in der Dimension, dennoch dasselbe Symbol, eigenwillig, eine leicht hypnotische Wirkung verheißend... jedesmal dem urspruenglichen Koordinatensystem innerer Stimmigkeit entsprungen.....

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DIE KATZE...

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...schwebend im Raume, selbst das Schließen der Augen konnte den tiefen Eindruck nicht verloeschen, im Gegenteil, der Bann entfaltete seine Macht im Geiste, es schien, als mueßten alle Sinne betroffen sein.

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...DIE KATZE.....DIE ZEICHEN...

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Fanden wir doch Tarja eines Tages nach ihrer Rueckkehr in die Stadt Muehlhausen am Hainich- Urwald mit einer Freundin beim Speisen auf subalpine Mundart, und durch einen Zufall, welcher wohl keiner war, vom Weiten Marc Silva beobachtend und dabei von einer physischen Reaktion uebermannt, welche selbst den Umstehenden auffaellig sein mußte... vor Augen das Signum des catlab.... die Augen...wilde Katze... den Bann des Acantique ausstrahlend, mit Macht und Gleichmut die Schwingen ausbreitend...und dort Silva, von jener scheinbar unsichtbaren Kraft umstrahlt, eine Aura...Unruhe und Spannung erzeugend...

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...DIE KATZE.....die wilde Katze....... WILDkATZE

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In anderen Momenten- Marc besuchte auch weiterhin das Geschaeft der tausend Blueten- geschah jedesmal das Gleiche...dann konnte sie ihre maßlose Verwirrung nicht zuegeln, die Ursache nicht ergruenden, außer daß vor ihr die mysterioesen Augen des Raubtiers erschienen...so verfaerbten sich ihre Zuege sichtbar und regelmaeßig oder sie beging irrationale Handlungen, Kleinigkeiten, dennoch auffallend aufgrund ihrer Haeufigkeit.

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Diese Vorgaenge waren schon fuer Eingeweihte der alten Schriften nicht leicht erklaerbar und wir wollen nicht vergessen, daß Miniroecklein Tarja, Oberste der Blumendamen, zu jenem Zeitpunkte noch die Kinderschuhe einer Schuelerin uebergestreift hatte mit der ganzen zuegellosen Wißbegierde eines ungestuemen jungen Fuellen, Marc sie dennoch nur langsam an die ueberwaeltigenden Geheimnisse des Acantique heranfuehren durfte, und in einem Stadium war, welches am Besten beschreibbar ist mit dem klassischen und primaeren Charakterzug jeder Wissenschaft, die nur bruchstueckhafte Erklaerungen zu geben vermag und statt umfassender Antwort mit jeder der selbigen tausend neue Fragen aufwirft....

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Und so erschien ihr zu den unmoeglichsten Zeiten das Acantique-Symbol des Catlab, und sie benahm sich foermlich zwanghaft, als folge sie einer inneren Kraft und dem Befehl, der Umwelt ihren Seelenzustand entgegenzurufen. Und natuerlich konnte diese Veraenderung oder treffender, diese Summe aus aufeinanderfolgenden und vollkommen neuen Auffaelligkeiten dem duesteren Aldar, dem Schwerte des Damokles, nicht lange verborgen bleiben...ein Umstand, welcher im Folgenden zu Racheplaenen des duesteren Aldar gegen Marc Silva fuehren sollten, nachdem Aldar um die Existenz von Silva durch seinen schwarzen Zauber Kunde zuteil geworden war, doch waren und sind diese Maßnahmen so tiefgreifend, umfangreich und zugleich doch im Grunde zwingend dem dunklen Bilde des duesteren Aldar entsprechend und deshalb schon fast wieder angemessen, daß wir dieser speziellen Thematik zu einem spaeteren Zeitpunkte und an geeigneter Stelle ein eigenes Kapitel widmen werden muessen...

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….CATLAB/Muehlhausen/Thueringen; in jener Nacht, wenn SOL die Heimreise antritt...

 




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